Mittwoch, 21. März 2012

Von Straßenhunden und Polizisten

[Achtung, Achtung, dieser Blog ist zutiefst subjektiv und alles, was ich hier behaupte, sind lediglich Beobachtungen einer recht naiven Deutschen, die durch Tbilisi schlendert und mit vergleichsweiser entspannter Arbeit um einiges mehr verdient als ihre georgischen Kollegen. Soll heißen: Das hier sind keine Fakten, sondern einfach nur EINE Sicht der Dinge. Nur so, nich dass es Ärger gibt.]

Als würde er sagen wollen "Du kannst mich mal..." :D


Es gibt ja zwei Sorten Menschen.
Okay, nee, stop, so fangen schlechte Texte an.
Es gibt unglaublich viele verschiedene Sorten von Menschen.
Stimmt, bringt mit aber keine gute Überleitung zu meinem Thema.
Es gibt ja zwei Sorten Menschen.
Einer muss ja mal damit anfangen, einen guten Text mit "Es gibt ja zwei Sorten Menschen" einzuleiten.


Es gibt Menschen, die streicheln jeden Hund sofort und quietschen, sobald sie einen wedelnden Schwanz sehen (chrmchrm^^). Ich nicht. Ich habe einen gehörigen Respekt vor Hunden, früher war es panische Angst, jetzt ist es eher elegantes Aus-dem-Weg-gehen. Hunde können beißen, und auch wenn jeder Hundebesitzer noch so oft "Der will nur spielen!" sagt: Ich will aber nicht Spielzeug sein! Jedenfalls, in Deutschland hatte ich Angst vor Hunden.

Es gibt Menschen, die automatische langsamer fahren, wenn sie ein Polizeiauto sehen. Die gleichen Menschen, die sich unsicher fühlen, wenn sie zu viele Security-Männer auf einem Haufen sehen. Die Menschen, die einfach immer so ein mulmiges Gefühl in der Magengegend haben, wenn irgendwo eine Polizeiuniform zu sehen ist. Die Menschen, die mit "dein Freund und Helfer" nicht so viel anfangen können und sich immer gleich wie ein Verbrecher fühlen. Ich, zum Beispiel.

Das war.
In Deutschland.
Doch jetzt hat sich einiges geändert.

In Georgien gibt es ziemlich viele Straßenhunde. Auf meinem Schulweg begegne ich ihnen, wenn ich einkaufen gehe, nachts auf den Straßen, tagsüber unter den unzähligen Parkbänken in den unzähligen Parks, sie sind einfach immer präsent. Und sobald ich einmal an einer Horde Straßenhunde vorbei gelaufen war, war meine Angst weg. Weil Straßenhunde hier halt einfach nur chillen, essen suchen, rumliegen. Ich glaube, dass das in Deutschland wieder anders sein wird, aber georgische Hunde bellen nicht UND beißen nicht. Find ich ziemlich klasse.

In Georgien gibt es auch ziemlich viele Polizisten. Auf meinem Schulweg begegne ich ihnen, wenn ich einkaufen gehe, nachts auf den Straßen, tagsüber auf den unzähligen Parkbänken in den unzähligen Parks, sie sind einfach immer präsent. [Hier könnte ein politischer Exkurs stehen, in dem ich erzählen könnte, dass Saakashvili - seines zeichens georgischer Präsident - die gesamte Polizei nach der Revolution ausgewechselt hat. Dass es deswegen so viele gibt. Dass es im georgischen Vergleich ein super bezahlter und deshalb beliebter Job ist. Und anderes.] Und sobald ich einmal an einer Horde Polizisten vorbei gelaufen war, war meine Angst weg. Weil Polizisten hier halt einfach nur chillen, essen suchen, rumliegen und Backgammon spielen. Ich glaube, dass das in Deutschland wieder anders sein wird, aber georgische Hunde bellen nicht UND beißen nicht georgische Polizisten erwecken bei mir persönlich einfach keinen ernst zu nehmenden Eindruck. Bei mir persönlich. Find ich ziemlich klasse.

[Ein Foto von den Polizisten, die auf den Parkbänken chillen, hab ich ich dann doch nicht getraut, zu machen:D]

1 Kommentar:

  1. ich kann dir nur zustimmen! ich war gerade 2 wochen in tiblissi und habe mich viel mit den dortigen straßenhunden beschäftigt -keine probleme, fast alle waren zutraulich und ihnen geht es sicher viel viel besser als den hunden in rumänien oder moldavien. ich mag diese "georgischen straßenhunde" sehr und habe mich immer gefreut, mich mit ihnen beschäftigen zu können -und sie sich bestimmt über die kekse und wurstreste, die ich verteilt habe... ;-) Michael (August 2015)

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